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Jurassic Lake, November 2021


Fliegenfischen auf Trophy Regenbogenforellen am Lago Strobel

Wer sich mit Reisezielen zum Fliegenfischen auf große Salmoniden beschäftigt, der stößt zwangsläufig auf einen See im Argentinischen Teil von Patagonien, dem Lago Strobel. Unter Fliegenfischern auf der ganzen Welt besser bekannt als Jurassic Lake. Der Name weist auf die enormen Ausmaße hin, zu denen die dort lebenden Regenbogenforellen heranwachsen. Nachdem mich bei meinem ersten Besuch in Patagonien im letzten Winter bereits der „Fischen in Patagonien“ Virus befallen hatten, wollte ich den See unbedingt selber besuchen.

Am Samstag, 06.11.2021 konnte das Abenteuer beginnen! Nach einem Nachtflug von Frankfurt in die Hauptstadt von Argentinien, Buenos Aires und von dort nach El Calafate erreichte ich dort am folgenden Tag den am nächst gelegenen Flughafen zu meinem finalen Ziel, der Jurassic Lake Lodge am Lago Strobel. Die Einreise nach Argentinien verlief erfreulich unkompliziert. Durch die Einreiseregistrierung vorab, in der bereits alle wesentlichen Gesundheitsdaten hinterlegt sind, war eine sehr schnelle Abwicklung bei der Einreise möglich.

Mittels Transfer durch Carlos, dem Eigentümer der Lodge ging es am Montag, 08.11.2021 nach Tres Lagos und von dort zur Lodge. Die Jurassic Lake Lodge verfügt über ein geräumiges Speise- und Wohnzimmer, über einen „Waders Room“ sowie über insgesamt 7 Doppelzimmer. Zusammen mit den 6 argentinischen Gästen, ich war seit dem Beginn der Pandemie der erste ausländische Gast, konnte ich am Montagnachmittag endlich mit dem Fischen beginnen! Ich fischte den Nachmittag und Abend im Bereich des Zulaufs des Barancosco River und konnte binnen 4 Stunden 11 Fische zwischen 7 – 10 Pfund landen. Gefischt wurde mit kleineren Streamer und mit Nymphen. Der Gesamt Bereich um den Zulauf sowie der untere Teil des Barancosco Rivers, dem einzigen Zulauf zum See ist zu dieser Zeit voll mit Fischen, welche in den Fluss zum laichen aufsteigen. Es gibt sowohl deutlich gefärbte als auch silberblanke Regenbogenforellen.

In einem Rotationssystem werden die Beats Zulauf links, Zulauf rechts, Chinos Bay, und der Pool, das so genannte Aquarium befischt. Zusätzlich können die unteren 2 km des Flusses sowie der Mittellauf befischt werden. Der Tagesablauf gestaltet sich so, das um 8 Uhr das Frühstück serviert wird. Darauf folgt eine Saison am Morgen. Um 13 Uhr wird der Lunch in der Lodge gereicht. Nach einer Siesta startet gegen 16 Uhr die Nachmittags- und Abend-Saison. Ab 21 Uhr treffen sich wieder alle zum Dinner in der Lodge.

Ich habe jeweils morgens vor dem Frühstück für 1,5 Stunden zusätzlich verschiedene Stellen befischt und diese Zeit besonders genossen. Während des Sonnenaufgangs hat man den See für sich und kann Abseits des Programms die Natur, den Tagesanbruch und den See erleben. Ich habe Fische sowohl mit der Trockenfliege, mit Nymphen mit Eiimitationen und mit Streamer gefangen. Leider waren meine mitgebrachten Streamer alle zu groß, so dass ich mich bei dem reichlichen Angebot der Lodge eingedeckt habe.

Von Montag bis Donnerstag habe ich den See, den Pool und den Unterlauf des Flusses befischt. Alle Stellen sind zu Fuß von der Lodge in maximal 15 Minuten zu erreichen. Am Freitag besuchte ich mit einem Guide und einem weiteren Gast den Mittellauf. Der Barancosco ist dort ein gebirgsähnlicher Fluss mit einer Breite von 10 – 12 m der gut bewatbar ist. Wir konnten eine ganze Reihe an kleineren Regenbogenforellen von 15 – 25 cm auf Nymphe und Trockenfliege fangen. Nach den vielen größeren Fischen im See war es für mich gut zu sehen, dass das Ökosystem an dieser Stelle intakt zu sein scheint und sich die Fische tatsächlich selbst reproduzieren.

Die Lodge verfügt über 24 Stunden Strom, WIFI was auch tatsächlich stets funktioniert, warmes Wasser und eine Heizung für jedes Zimmer.

Die Wetterbedingungen waren, wie für diese Breitengrade üblich sehr wechselhaft. Von Sonne und kompletter Windstille bis zu erheblichem Wind mit stürmischen Böen und Nachtfrost war alles dabei. Die Bedingungen waren aber stets so, dass gefischt werden konnte.

Nach sechs Tagen Fischen konnte ich im Schnitt 15-18 Fische pro Tag landen. Die meisten davon mit 7-10 Pfund. Die vier Größten brachten 14 – 17 Pfund auf die Waage. Innerhalb der gesamten Gruppe konnten in den 6 Tagen zwei Fisch mit über 20 Pfund gelandet werden. Regenbogenforellen in dieser Größe sind auch am Jurassic Lake nicht an der Tagesordnung. Am vorletzten Tag konnte ich einen Fisch haken, der laut der beiden anwesenden Guides deutlich in der 20 Pfund Klasse lag. Wie das so häufig der Fall ist, gehen die besten Fische verloren….

Bei ruhigeren Wetterverhältnissen habe ich mich mit meiner 6er Rute absolut wohl gefühlt. Bei mehr Wind mit einer 7er Rute. Die anderen Gäste haben zum Teil auch 8er Ruten gefischt. Auch wenn die Anreise eine gewisse Investition an Zeit und Geld bedarf, so ist der Jurassic Lake ein tolles Reiseziel und eine besondere Erfahrung. Auch zum Ausprobieren verschiedenster Techniken, Equipment und Werfen bei unterschiedlichsten Wetterbedingungen bietet die Reise besondere Möglichkeiten.

Vielen herzlichen Dank an Carsten Dogs und pukka destinations für die Möglichkeit, die Reise unter den gegebenen Umständen zu realisieren!

Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Besuch in Patagonien.

Carsten Barna im November 2021

 

 

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