Bericht-Argentinien-WEL-2022-Malenguena-48cm-Umfang

Reisebericht World’s End Lodge in Argentinien, Februar 2022


Nach mehrmaligem Corona-bedingtem Verschieben brachen wir Mitte Februar 2022 endlich wieder einmal nach Argentinien auf. Die begleiteten Reisen in 2017 und 2019 führten uns noch an den Río Grande in die Estancia Maria Behety, in diesem Jahr war der Rio Irigoyen mit seinem Nebenfluss dem Malengüena über die World’s End Lodge unser Ziel.

Das Besondere dieser Lodge im Vergleich zu den berühmten Lodges am Grande ist, dass der Irigoyen ein kleinerer Fluss ist, der in der Regel mit der Einhandrute und Schwimmschnüren befischt wird. Man sollte sich durch die Größe allerdings nicht täuschen lassen, auch hier besteht jederzeit die Chance eine Meerforelle über 10kg zu fangen. Weiters ist besonders, dass nur maximal 4 + 1 Ruten fischen. Der gesamte Irigoyen mit dutzenden km Wasser sowie der Malengüena bieten somit immer geruhtes Wasser, was ein Schlüssel beim Fischen auf Meerforelle ist. Ein besonderes Schmankerl ist zudem, dass der Sea-Pool befischbar ist. Dort fängt man mit auflaufendem Wasser nicht nur Robalos (eine Art Seebarsch), sondern auch frische und große Meerforellen.

Die Reise nach Argentinien verlief problemlos. Tests waren zu dem Zeitpunkt noch obligatorisch, und in den Flugzeugen galt die Maskenpflicht, die Einreise in Buenos Aires habe ich noch nie so schnell und effizient erlebt wie in diesem Jahr.

Nach zwei Tagen in Buenos Aires ging es weiter nach Ushuaia, wo wir abgeholt und zur Lodge gebracht wurden. Schon auf dem Weg bekommt man ein Gefühl dafür warum die Lodge World’s End Lodge heisst – nach dem Gehöf der Estancia ist man vollkommen in der Wildnis, man kommt nur mit dem 4×4 voran, bis auf einmal die Lodge auftaucht:

 

Die Lodge bietet allen Komfort den man sich wünschen kann. Die Gäste übernachten in 4 en-suite Zimmern mit Twin Betten. Der Vorraum dient der Wathosentrocknung und dem gemütlichen Beisammensein am gemütlichen Holzofen:

 

Vom Haupthaus der Lodge, wo man auch das Essen einnimmt, hat man einen wunderbaren Blick auf den Rio Irigoyen:

 

 

Die Küche der Lodge ist sehr hochwertig, es wird viel Wert auf Lebensmittel regionaler Herkunft gelegt:

 

 

Am Ankunftstag haben wir eine kurze Warmup-Session am Sea-Pool gemacht, alle Gäste haben ein paar Robalos gefangen, bevor es zum Dinner zurück in die Lodge ging.

 

 

Am nächsten Morgen ging es zum ersten Fischen mit Guides. Die ersten Meerforellen ließen nicht lang auf sich warten. Bei mir und John ließ die Größe noch Luft nach oben (wobei der Anblick dieser kleinen Fische uns durchaus erfreut hat):

 

Olaf hatte mehr Glück uns kratzte direkt an der 80cm-Marke:

 

Viele der Pools am Irigoyen haben Totholzstrukturen, die genaues Werfen und zügiges Drillen erfordern:

 

Beherzigt man dies, so sind solche Traumfische der Lohn der langen Anreise ans Ende der Welt:

 

 

Nach der Morgensession am dritten Tag hatte ich nach dem Mittagessen das Gefühl, dem Sea Pool einen Besuch abzustatten. Kurz vorher sah ich eine kleine Tasche auf dem Weg dorthin, und wollte sie nur kurz durchzufischen. Beim fünften Wurf bekam ich einen brutalen Biss, das Ergebnis war eine blitzblanke Meerforelle mit 80cm Länge. Für ein vernünftiges Foto gab es niemanden, das folgende zeigt aber gut wie blank der Fisch war:

 

Was einmal geht, geht auch zwei Mal (dachte ich), also noch ein Durchgang. Tatsächlich hakte ich eine weitere Meerforelle, auch blitzeblank, aber nur ca. 45cm lang. Mein Sea-Pool-Ausflug dauerte nur 1,5 Stunden, aber dieser Fisch war mein persönlicher Fisch der Reise, absolut fantastisch.

Doch es sollten noch mehr tolle Fische folgen. Nachmittags passte die Tide, so dass man mit dem Argo den Irigoyen im Sea-Pool queren kann:

 

Mit diesem Fahrzeug fährt man durch den Fluss, am Strand des Atlantik entlang, bevor man nach einigen km auf einmal über den Deich ins Hinterland fährt, um an den Rio Malengüena zu kommen. Der Malengüena fliesst in den Irigoyen, und man kann im Tidenbereich des Flusses auf Meerforellen fischen. Was zunächst gewöhnungsbedürftig scheint, funktioniert bei Olaf schon nach kurzer Zeit hervorragend:

 

Mehr passiert an diesem Pool nicht, daher gehen wir zum besten Pool des Flusses, dem Beaver Pool. Bereits beim zweiten Wurf hake ich eine Meerforelle, die im Sprung eher nach Karpfen als nach Forelle aussieht. Das Messen ergibt „nur“ 77cm bei 48cm (!!!) Bauchumfang. Ein unglaublicher Fisch, ein weiterer Traumfisch:

 

 

Dieser Ausflug wurde am nächsten Tag mit den anderen beiden Gästen wiederholt, und es sollte noch dicker kommen:

 

 

Rob konnte einen Fisch mit 22,3lbs landen und wäre vermutlich auch ohne Argo in die Lodge „geschwebt“ – erneut eine kugelrunde, absolut perfekte Meerforelle:

 

Dieser Fisch war die bis dato viertgrößte Meerforelle der Saison, am Abend gönnten wir uns daher eine Magnum-Flasche Malbec und feierten diesen Tag.

 

 

Das Glück schien Rob allerdings am nächsten Tag zu verlassen. Seine fängige Simms-Cap wurde ihm in einer Windböe vom Kopf in den Fluss geweht. Kurz bevor der Guide bei der Mütze war, sank sie in die Tiefen des Pools. Am Abend hatte ich Beat 1 in der Rotation, auf Höhe der Lodge. Am Pool angekommen ging ich ans Ufer, uns sah aus dem Augenwinkel etwas Braunes. Es war Robs Mütze, die trotz all der Totholzstrukturen gute 2km flussab getrudelt war!

 

 

Mit der fängigen Cap konnte Rob nichts mehr stoppen und ein weiterer Fisch über 80cm machte dem Big Fish Pool alle Ehre (die Cap hatte auf diesem Foto noch Schonzeit…):

 

 

Am letzten Abend gab es einen besonderen Nachtisch, den wir bereits einmal gegessen hatten. Der Flan wird hier mit viel Dulce de Leche angereichert, wir waren einstimmig der Meinung dass dies der beste Flan sei, den wir bislang gegessen hatten. Rob ließ es sich daher nicht nehmen, das Rezept zu studieren und einen großen Flan für jeden Gast zu zaubern:

 

 

Das Abschiednehmen am nächsten Morgen fiel uns allen schwer, die Woche war nicht nur fischereilich super, auch alle Guides, das Küchenteam und Mitarbeiter der Lodge machten die Reise unvergesslich. Im Vergleich zum Grande ist der Irigoyen herausfordernder, jeder Fisch zählt dadurch gefühlt doppelt. Wir sind uns alle einig, wiederkommen zu wollen.

Wer auch einmal am Irigoyen mit der World’s End Lodge fischen möchte, melde sich gerne bei uns.

 

Abschließend noch ein Eindrücke der Reise:

Wildpferde

 

 

 

Frische Meerforelle Malengüena

 

 

See you soon in der World’s End Lodge!