Bericht begleitete Reise nach Argentinien in die Bella Sofia Lodge am Rio Gallegos im Februar 2023
Von der World’s End Lodge ging es weiter nach Río Gallegos in Patagonien, Argentinien. Das Ziel war die neu eröffnete Bella Sofia Lodge, welche mit den Estancias Bella Vista und Sofia Zugang zu über 60km Río Gallegos und 22km Gallegos chico bietet, und das für nur 6 Angler pro Woche. Jeder Meerforellenfischer weiss, wie wichtig geruhtes Wasser ist – 60km+ für 6 Personen ist allerdings sehr exklusiv und garantiert dutzende km ruhendes Wasser.
Wem der Name Bella Vista bekannt vorkommen sollte: diese Estancia bot jahrzehntelang eine der exklusivsten Lodges in Argentinien an, sie war unter dem Namen Bella Vista Lodge bekannt, und wurde mit der Saison 2023 neu eröffnet Entsprechend gespannt waren wir auf diese Reise.
Auf den Zimmer erwartet die Gäste ein Informationsschreiben mit den wichtigsten Informationen zur Woche, einem kleinen Snack und einem Cap.
Die Poolkarte in der Bar ist noch die alte der Bella Vista Lodge. Über 40 Pools auf 60km+ Wasser am Hauptfluss, 22km Gallegos chico Nebenfluss. Die Pools am Hauptfluss sind in der Regel mehrere hunderte Meter lang, man fischt zumeist nur die die Hotspots. Die Tiere auf der Karte sieht man tatsächlich regelmäßig – Füchse, Guanacos, Flamingos, Gänse, Schwäne, Gürteltiere, Skunks, Schnepfen, Nandus, uvm. Man ist über hundert km von Río Gallegos entfernt, mitten in der Pampa.
Die Lodge wurde liebevoll restauriert. Der neue Pächter legt sogar Wert auf regenerative Energien – der Strom der Lodge kommt größtenteils über Solarpanels.
Der Eingangsbereich mit altem Parkett und Klavier. Sehr stilvoll und angenehm eingerichtet.
Die Bar hat sogar Fassbier…
…und den angrenzenden Wathosen-Trockenraum. Eine wunderbare Kombi, wenn man nach dem Fischen durstig nach Hause kommt 🙂
Das Wohnzimmer mit Kamin lädt zu langen Abenden ein. Im Hintergrund links das Esszimmer mit langer Tafel, rechts die Bar.
Die Lodge hat 4 Einzel und ein Doppelzimmer, alle mit en-suite Bädern. Teils sind die alten Bäder erhalten worden…
…teils sind neue installiert worden.
Auch die Küche ist sehr gut, hier ein Desert, der typische Flan…
… und eine Hauptspeise, hier Lamm.
Kommen wir zur Fischerei. Auch den Gallegos hat La Nina fest im Griff, wir stießen also auch hier auf Niedrigwasser. Die Gruppe vor uns hatte Meerforellen bis 18 Pfund gefangen.
Im Laufe der Woche hatten wir wechselhafte Bedingungen. Starken Wind mit trübem Wasser, Windstille, Sonne, eiskaltes Wasser, etc. All dies machte die Fischerei nicht leicht, aber die allgegenwärtigen Bachforellen machen die Fischerei sehr kurzweilig. In jeder Session fängt man mehr als genug, teils in kapitalen Größen bis über 70cm Länge.
Und zwischendrin dann die Meerforellen, welche wir trotz der widrigen Bedingungen und mit Hilfe unserer großartigen Guides finden konnten.
Rigging
Herbert mit einem schönen Fisch.
Absolute Perfektion…
„Wind is just a mental problem!“
Robertos erste Meerforelle.
Auch am Gallegos sind die Konditionen der Fische teils unwirklich…
Schöne Meerforelle auf Nymphe.
Pools Carpark und Tom’s Run im Gegenlicht…
Die beste Zeit naht…
Volkmars Fisch in der blauen Stunde.
Auch Rob konnte in dieser Session einen Traumfisch landen.
Rainers Fisch setzte allen allerdings die Krone auf. Aufgrund von Blutungen mussten wir die Meerforelle entnehmen und konnten sie in der Lodge wiegen. Bei 83cm wog sie 9,22kg – noch nie habe ich eine Forelle in einem solchen Format gesehen.
Selbst über 100km von Meer entfernt kann man noch fast frische Meerforellen fangen.
Volkmars Silber.
Und Großfischjäger Rob konnte auch dieses Jahr mit der Lucky Cap (s. Bericht Irigoyen 2022) und sogar mit der Einhandrute einen 20-Pfünder fangen. Herzlichen Glückwunsch!
Eine durchschnittliche Bachforelle aus dem Hauptfluss.
Und eine der kapitalen Beifänge beim Meerforellenfischen.
Traumhafte Bachforellen!
Eine Besonderheit der Bella Sofia Lodge ist die Möglichkeit, einen Abstecher an den Río Gallegos chico zu machen. Die Lodge hat Zugang zu 22km Wasser, und gerade wenn es sonnig und die Meerforellenfischerei schwierig ist, bietet es sich an hier eine Session einzuschieben. Der chico ist ein spring creek, der extrem nährstoffreich ist. Der Fluss ist fast komplett mit Wasserpflanzen zugewachsen, die Fischerei findet ausschließlich mit der Trockenfliege und starken Tippets statt – man muss die Fische festhalten, dass sie nicht ins Kraut gehen. Beherzigt man das, sind Fische bis 3,5-4kg jederzeit möglich. Unsere Gruppe landete in einer Session dutzende traumhafte Bachforellen.
Chico-Tal, Pferde schauen neugierig zu.
Durchschnittliche Chico-Bachforelle.
Roberto mit Chico-Fisch.
Sonnenuntergang am Gallegos Chico.
Glasklares, eiskaltes Wasser und Nahrung ohne Ende.
Maxi weiss wo die Fische sind.
An solchen Stellen.
Anwerfen…
… und Gold auf Fat Albert.
Doch nicht nur die Fischerei am Gallegos und Gallegos Chico ist etwas Besonderes. Man sieht zudem jede Menge wilde Tiere, wie z.B. Gürteltiere:
Guanacos:
Flamingos:
Skunks (gut dass Roberto ein Teleobjektiv hatte…):
Und Füchse:
Und, was in Argentinien nicht fehlen darf: Mate-Tee! Rob und ich haben erfolgreich am Kurs „How to become Argentine“ teilgenommen.
Die Brücke über den Gallegos mit dem produktiven Bridge-Pool.
Ähnlich der Irigoyen-Woche, fing es am Ende unserer Woche an zu regnen.
Und traditionsgemäß gab es am letzten Abend den von Rainer komponierten Rio Gallegos-Song.
Die Bella Sofia Lodge am Río Gallegos und dem Gallegos Chico bieten tolle Fischerei und sind schon jetzt für 2024 zu Recht fast ausgebucht. Wie am Irigoyen steht das „Jagen“ der Meerforellen im Vordergrund – Schwimmschnüre, technische Fischerei und viel Wasser (über 60km) führen zu einer vollkommen anderen Fischerei als z.B. am Río Grande. Die Fischerei ähnelt der Bachforellenfischerei (Pools, Standplätze), die residenten Bachforellen im Fluss bieten zudem jede Menge Abwechslung. Und sollte das Wetter einmal unvorteilhaft für den Hauptfluss sein, so gibt es immernoch den Chico als wunderbare Alternative.
Der Río Gallegos ist deutlich breiter als z.B. der Grande, und somit perfekt für die Zweihandfischerei geeignet. Die Kapazität von nur 6 Ruten lässt die Fischerei hochexklusiv, und auch in der Lodge erfüllt man den Gästen fast jeden Wunsch. In den kommenden Jahren sind zudem viele weitere Investitionen geplant.
Vielen Dank allen Beteiligten: Herbert, Roberto, Rainer, Rob, Volkmar, Guy, Augustina, Hector, Leo, Maxi, Diego, Marcela, Gabi, Guido etc. 🙂
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