Bonefish

Fliegenfischen in Los Roques, Venezuela: Kundenfeedback


Wendelin war diesen März über pukka destinations zum ersten Mal im tropischen Salzwasser unterwegs. Lest sein Feedback nachfolgend und sichert Euch eine Rute auf dem Archipel, nach wie vor eine der Top-Salzwasserdestinationen zum Fliegenfischen, Wendelin wird es mit Sicherheit wieder tun… 🙂

Als ich mich Ende letzten Jahres entschieden habe einmal im Meer zu fischen stöberte ich bei vielen Anbietern welches wohl die beste Fischart und Destination wäre. Mein Hauptaugenmerk als Erstreisender in Sachen Salzwasser aber als erfahrener Fliegenfischer fiel auf die Gattung Bonefish die, so die Experten, für einen Einsteiger wohl am einfachsten und mit dem höchsten Spaßfaktor zu benennen sei.

Dann blieb nur noch die Frage welches Ziel den größten Fangerfolg bringen würde. Kuba, die Bahamas oder andere exotischere Ziele?

Nach mehreren Telefonaten und Emails mit Carsten Dogs (pukka destinations) wurden Preis, Leistung und Risiko bewertet. Da ich ganz alleine reise, war der Preis sicherlich ein mit ausschlaggebender Faktor. Kurzum die Reise ging nach Los Roques in Venezuela. Über Madrid nach Caracas, der Hauptstadt Venezuelas, und danach mit einem achtsitzigen Propellerflugzeug auf die Insel. Caracas denken Sie, die „gefährlichste Stadt der Welt“, in einem instabilen von Inflation und Sozialismus geprägten Land.

Schon im Vorfeld wurde die Reise minutiös von Carsten und seinen Partnern vor Ort geplant. Ein mehrseitiges Memo über Verhaltensregeln und Sicherheitsregeln wurde durchgesprochen. Dann ging es im März schon los. Die Ruten, Rollen, Fliegenmuster und das Zubehör ausgesucht und überprüft. Und leider eine falsche Rute und die falschen Füßlinge eingepackt.

Nach 15 Stunden Anreise endlich frische warme Karibikluft schnuppern. Mein Gepäck kam schnell an, leider war das Sperrgepäck mit den zweiteiligen Ruten noch nicht ausgeliefert. Der Gepäckbereich leerte sich und nach über einer Stunde wurde ich dann doch etwas nervös. Leider sprach am ganzen Flughafen kein Offizieller mehr als drei Worte Englisch von Deutsch ganz zu schweigen. Es erfolgte eine Episode aus Buchbinder Wanninger in spanischer Sprache, der ich leider nicht mächtig bin. Nach einer weiteren halben Stunde in dem mittlerweilen leeren Gepäckbereich und einem kräftigen Fluch in englischer Sprache … kam auch dieses sofort wohlbehalten an.

Durch die perfekte Planung im Vorfeld wartete der Transfer, endlich versteht jemand Englisch, trotz dieser Verspätung schon etwas aufgeregt auf mich. Ein zehnminütiger Transfer in ein 5 Sterne Tagungshotel bis zum Inselflug am nächsten Morgen. Der Ausdruck „Hochsicherheitszone“ bekommt in diesem Zusammenhang neue Bedeutungen. Am Eingang zwei Schranken und vier Personen Sicherheitsdienst, rundherum eine drei bis sechs Meterhohe Mauer mit elektrischem Zaunaufbau. Zugang nur für registrierte Personen und Autos. Kein Problem, kurz eingecheckt, geduscht und ab ins Restaurant. Für 15 US$ zwei Bier und ein 300g Filetsteak mit Beilagen, wohl bekommt`s. Auschecken am nächsten Tag, die Rechnung wurde von Salazars mit ihrer Bankkarte übernommen und von mir in „harter Währung“ ausgeglichen. Durch die Inflation ist der Wechselkurs am Schwarzmarkt 3:1, so hatte jeder seinen Vorteil.

Ab zum nationalen Flughafen und rein in den Achtsitzer, das Gepäck direkt in der Kabine. Leider wurde mir vor dem Zugang noch mein Messer und die Zange abgenommen, die die Salazars mir nach der Rückkehr wieder aushändigten.

Nach einem 35-minütigen Flug erreichte ich endlich Los Roques, das Eldorado des Bonefischens. Auch hier alles perfekt organisiert. Carlos, schon wieder spricht jemand Englisch, vom örtlichen Anbieter für Boote und Fischerei, empfing mich im Sand. Da es auf Los Roques keine einzige asphaltierte Straße (Runway ausgenommen) gibt, haben sie auch nur vier Autos (Müllwagen, Tankwagen Wasser, Tankwagen Benzin und einen Krankenwagen) aber bestimmt 50 Boote aller Couleur.

Nach 200 Metern Fußweg wurde ich von Victoria und ihren Mitarbeitern in der Posada herzlich empfangen. Kurz, das einfache aber zweckdienliche Zimmer bezogen und los mit Rute und Rolle auf eigene Erkundungstour. Nach drei Stunden erfolglosen Fischens am Strand bei 30° Grad in praller Sonne entschied ich mich doch, das Angebot eines Caipirinha, anzunehmen. Zum Abendessen gab es ein vier Gänge Menu das eindeutig von Fisch geprägt war. Da nur ein einziger Fischer aus London anwesend war klärte dieser mich über die „unendlichen Möglichkeiten“ vor Ort auf.

Am nächsten Morgen um 06:30 aufgestanden das Frühstück nach eigenem Gusto um 07:00 Uhr und eine kurze Besprechung mit Carlos wie der Tag so verlaufen sollte. Danach das Kennenlernen mit meinem Guide Arcadio, für die nächsten drei Tage, und dem heutigen Bootskapitän. Guide und Kapitän nehmen jeweils mein Equipment bzw. die übergroße Kühlbox mit der Tagesration auf. Es folgt ein zweiminütiger Fußmarsch zum Wasser, das Boot kurz bestiegen und schon geht’s los.

In der Hafenbucht tummeln sich und rauben bestimmt ein dutzend Tarpons bis zu 1,60 m. Was für ein Anblick! Leider stellte sich in den kommenden Tagen heraus, dass keiner an die Leine zu bekommen war.

Nach einer 30-minütigen Bootsfahrt endlich ran an den Bonefish. Das Equipment, bereits im Zimmer vorbereitet, die Watschuhe an. Einige Probewürfe gemacht und schon geht die Post ab. Der erste Bonefish meiner Reise etwa vier Pfund reißt mir bei seiner ersten Flucht (120m!) Backing von der Rolle. An diesem ersten Tag wurden noch weitere neun Bonefish bis zu sieben Pfund gelandet und wieder in die Freiheit entlassen. Etwa die gleiche Anzahl ist durch falsches Anschlagen, Hakenbruch oder Mangrovenhänger entkommen. Die nächsten beiden Tage verliefen ähnlich.

Am vierten Tag wechselte nicht nur die Mannschaft sondern leider auch das Wetter. Die nächsten drei Tage sah man so gut wie keinen Sonnenschein, was beim Spotten der Beute nicht förderlich war. Wir entschieden uns zu improvisieren, umso anderen Fischarten nachzustellen. Im Hafen und in den Mangrovenwäldern auf Tarpon, zwei gehakt, keiner gelandet. Schleppen mit der 10er Fliegenrute vom Boot auf Thunfisch, einer gelandet und ein bisschen Seekrank. Jagd auf Jacks und Snapper, einige, bis zu zwei Pfund.

Gottseidank waren die letzten beiden Tage wieder vollkommenes Karibikwetter, blauer Himmel den ganzen Tag Sonne und ein leichtes Lüftchen.

Fazit: In acht Tagen Fischerei konnte ich cirka 100 Bonefish zwischen 2 und 7 Pfund landen. Als Beifang zehn Snapper ein Thunfisch und einen Jack Trevally.

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